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Dietrich Bonhoeffer

Er zählt zu den bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts, wenngleich sein theologisches Denken und Wirken durch seinen frühen Tod abgebrochen wurde. Als Studentenseelsorger und als Leiter des Predigerseminars von Finkenwalde war er besonders der Jugend zugewandt. Mit den Studierenden des Predigerseminars Finkenwald/Stettin diskutierte er gerne in den Stranddünen der Ostsee über das gemeinsame Leben und die Nachfolge Christi. Im zu Ehren haben wir unser Studentenheim benannt.

Der „HAPAX –Dietrich-Bonhoeffer-Verein in Österreich“ bezweckt Dietrich Bonhoeffer bekannt zu machen und seine Bedeutung und Aktualität zu bewahren und zu fördern.

 

Dietrich Bonhoeffer Kopffoto

1906 Dietrich Bonhoeffer wird am 4. Februar in Breslau geboren und wächst in Berlin auf.

1923 Beginn des Theologiestudiums in Tübingen. Fortsetzung in Berlin.

1927 Doktorarbeit „Sanctorum Communio, eine dogmatische Untersuchung zur Soziologie der Kirche“.

1931 Nach Auslandsaufenthalten in Barcelona und New York Privatdozent, Studentenpfarrer und Jugendseelsorger in Berlin. Mitarbeit im Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen und Jugendsekretär des ökumenischen Rates für Praktisches Christentum (Vorgänger des Ökumenischen Rates der Kirchen)

1933 Hitlers Machtergreifung; Bonhoeffer beteiligt sich am Aufbau der kirchlichen Opposition gegen die nationalsozialistischen Machthaber und gegen die Anpassung seitens der Deutschen Christen.

1935 Als einer der „geistigen Köpfe“ der Bekennenden Kirche übernimmt Bonhoeffer, nach einer Tätigkeit als Pfarrer in London, die Leitung des Predigerseminars in Finkenwald bei Stettin. Er protestiert gegen die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden: „Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen“.

1937 Staatliche Schließung des Predigerseminars Finkenwalde. Weiterarbeit in illegalen Sammelvikariaten. Aus dieser Zeit stammen die seine bekannten Bücher „Nachfolge“ und „Gemeinsames Leben“.

1940 Bonhoeffer schließt sich der Widerstandsgruppe der Militärischen Abwehr um Admiral Canaris und seinem Schwager, Hans von Dohnanyi, an. Konspirative Tätigkeit auf der Basis seiner guten ökumenischen Beziehungen und Auslandskontakte. Arbeit an einer Ethik, in der es um verantwortungsbewusstes Handeln des Christen geht. Es gehe nicht nur darum, „die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen.“ Und: “Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.“

1943 Verlobung mit Maria von Wedemeyer.
Am 5. April Verhaftung; Gefangenschaft in Berlin-Tegel, später im berüchtigten Gestapokeller in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin. „Brautbriefe Zelle 92“ und Aufzeichnungen aus der Haft „Widerstand und Ergebung“
 „Ich erfahre es bis zur Stunde, man erst in der vollen Diesseitigkeit des Lebens glauben lernt“

1945 Am 9. April wird Dietrich Bonhoeffer – noch nicht vierzigjährig – im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.